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Über die Geschichte der Kneipp-Bewegung

Im nächsten Jahr feiern wir den 200sten Geburtstag von Sebastian Kneipp. Aus diesem Anlass möchten wir Euch die Person unseres Namensgebers vergegenwärtigen und seine Lehre zusammenfassen. Das hat der Kneippbund bereits sehr schön vorbereitet, sodass wir den Text Euch hiermit nahe und in Erinnerung bringen.
Alles begann mit dem Namensgeber: Sebastian Kneipp (1821-1897) ist der Begründer eines ganzheitlichen Naturheilverfahrens. Die grundlegenden Ideen stammen aus eigener Erfahrung: Während seines Theologiestudiums kuriert Kneipp eine schwere Lungentuberkulose mit kalten Tauchbädern in der Donau. Nach seiner Genesung systematisierte er sein fundiertes Wissen über Gesundheit und Krankheit, wobei neben der Wasseranwendung auch der Einsatz von Heilpflanzen für die Prävention und Therapie im Zentrum steht. Kneipp verbreitet seine Lehre in Vorträgen und Schriften, unter ihnen das Buch „Meine Wasserkur“, das auf Anhieb zu einem Bestseller und in viele Sprachen übersetzt wird. Seit 1855 lebt Kneipp in Bad Wörishofen, zunächst als Beichtvater im Dominikanerinnenkloster, dann als Pfarrer der 990-Seelen-Gemeinde. Im letzten Jahrzehnt seines Lebens verleiht er seinen therapeutischen Lehren in Zusammenarbeit mit Ärzten ein wissenschaftliches Fundament. Unter dem Dachverband des Kneipp-Bundes existieren heute in Deutschland über 660 Kneipp-Vereine mit etwa 160.000 Mitgliedern.
LEBENSRHYTHMUS – Ausgleich und Harmonie
Dieses Element verbindet die übrigen vier Elemente miteinander und liefert die Grundlage für ein Leben in größtmöglicher Ausgeglichenheit und Harmonie mit der Gesellschaft und der Umwelt. Eine gesunde Lebensweise begegnet den Belastungen des Alltags mit einem entsprechenden Ausgleich in Ihrem Inneren.
WASSER – Aktiviert Ihre Abwehrkräfte
Wasser machte Sebastian Kneipp berühmt. Er heilte seine Tuberkulose durch Bäder im kalten Flusswasser und entwickelte daraus ein komplexes System für Gesundheitsförde-rung. Bei klassischen Wasseranwendungen wird ’s Ihnen prickelnd heiß und kalt! Wasser als Träger von Wärme und Kälte hält gesund:
Stärkt die Leistungsfähigkeit, aktiviert die Abwehrkräfte und verfeinert Ihre Selbstwahrnehmung.
BEWEGUNG – Stärkt Ihr Herz-Kreislauf-System
Wandern, Radfahren, Schwimmen, Walken oder sanfte meditative Bewegungsformen aus fernen Ländern – es gibt viele Möglichkeiten, genau das Richtige für mehr Entspannung, mehr Beweglichkeit und Freude im Leben zu finden. Je nach Beruf, Lebensweise und persönlichem Stressfaktor treffen Sie Ihre Wahl aus dem Angebot des Kneipp-Vereins oder Ihrer Umgebung. Kneipp bedeutet Bewegung sinnvoll in den Alltag zu integrieren und damit Ausdauer, Koordination und das Herz-Kreislauf-System zu stärken. Bieten Sie dem Krankmacher Nummer 1 unserer Zeit die Stirn: dem Stress. Einen Gesundheitsbonus erreichen Sie mit Bewegung im Freien – Licht und Luft streicheln die Seele.
ERNÄHRUNG – Fördert Ihr Wohlbefinden
Essen nach Kneipp ist einfach gut. – schmackhaft, vielseitig, vollwertig und frisch. In der Zubereitung geben Sie den regionalen Produkten der Saison den Vorzug. Ballaststoffreiche Kost fördert Ihr Wohlbefinden und Ihre Vitalität, macht Sie fit für die Anforderungen des Alltags und versorgt Sie mit allem was der Körper braucht.
KRÄUTER – Unterstützt Ihre Gesundheit
Gesunde Wirkung aus der Natur: So schützen Sie sich vor Krankheiten und lindern viele Beschwerden. Sebastian Kneipp war ein überzeugter Experte und Phytotherapeut. Nach seinem Tod bewies die Forschung, wie Recht er mit seinen Empfehlungen hatte. Lernen auch Sie die Hausmittel schätzen, die er vor 150 Jahren eingesetzt hat. Ob als Tee, Gewürz, Wickel- und Badezusatz oder Salbe: Pflanzen sind Vielseitige Helfer für Gesundheit und Wohlbefinden.

Sebastian Kneipp konnte trefflich in wenigen Worten zusammenfassen, was ihm wichtig war. Sein reichhaltiger Zitatenschatz ist weitgehend erhalten. Vor allem sein Arzt und Biograph Dr. Alfred Baumgarten hat viele Aussagen Kneipps dokumentiert. Einige der interessantesten Kneipp-Worte haben wir für Sie zusammengestellt.
„Viele fürchten sich nach Wörishofen zu kommen, weil sie meinen, hierher zu kommen und im Wasser zu ersaufen, sei eins.“
Der Kneippfreund und Erzabt des Klosters Beuron, Maurus Wolter, schrieb:
„Kanne gieße, Wasser fließe, dass die schwachen Glieder finden Leben wieder.“
„Der Schwindel ist leichter zu heilen als der Schwindler.“
„Die Kurgäste haben´s hier immer eilig. Erst haben sie anderswo jahrelang herumgedoktert, dann kommen sie nach Wörishofen, holen ihre Verordnungen und wollen am nächsten Tag mit dem ersten Schnellzug wieder weg.“
„Wenn ihr das kleine Kind zum ersten Male ins kalte Wasser taucht, wird es schreien. Es schreit aber auch, wenn ihr´s nicht hineintaucht.“
„Ich warne vor zu vielen Wasseranwendungen. Die Natur soll man nicht überladen.“
Ein Kurgast dichtete 1891:
„Wahre Wunder hat die Kraft des kalten Wassers schon vollbracht, Lahme gehen, Blinde sehen, wenn die Kur sie durchgemacht.“
„Von 100 Kranken, die bei mir über ihren kranken Magen klagen, tun dies 99 zu Unrecht. Nicht der Magen ist krank, sondern der Körper.“
Dr. Alfred Baumgarten erinnert sich:
„Beim Umgang des Pfarrers Kneipp mit seinen Kranken gab´s keine Standesunterschiede; ob das eine Gräfin war oder eine Bauersfrau, ein Baron oder ein einfacher Mann, das war ihm vollständig gleichgültig.“
Die Patientin Regine Friedländer aus Wien litt an Schlaflosigkeit und konsultierte Pfarrer
Kneipp:
„Ich bin seit Jahren gezwungen, zum Chloral meine Zuflucht zu nehmen.“
Kneipp rang die Hände und rief:
„Vom Choral kriegen´s keinen Schlaf, das ist nur Betäubung und betäuben tut ma ja nit amal ein Ross oder einen Ochsen.“
„Was ich von den Getränken halte, habe ich schon oft gesagt, das Wasser ist mir zu nass, das Bier zu schlecht, der Wein zu kostspielig.“
In einem seiner Vorträge hatte Pfarrer Kneipp wieder einmal gegen dumme Gewohnheiten gewettert und dann seine Regeln für ein vernünftiges Leben dargestellt:
„Nun habe ich es Euch gesagt. Wenn Ihr es tut, ist es recht, wenn nicht, so habe ich es Euch gesagt. Macht nun, was Ihr wollt!“
Über die Lebensumstände der armen Leute in seiner Jugend sagte Kneipp:
„Die Not war oft so groß, dass man zum Beten kaum mehr Zeit hatte.“
„Mörder bekommen lebenslänglich, Nahrungsmittelfälscher sollten die gleiche Strafe erhalten.“
„Ich bin ganz gegen den Zwieback – und wenn Ihr vom Pfarrer Kneipp Zwieback lest, so ist das erlogen.“
Ein Geschäftsmann brachte den „Kneipp-Malzkaffee“ auf den Markt und Pfarrer Kneipp
mahnte:
„Macht die Brühe nicht zudünn!“
„Würden alle guten Lehren angenommen und befolgt, so wäre die Erde längst schon der Himmel.“
„Saufe wölle se alle, aber sterbe will koiner!“
„Was gibt es Schöneres als die Liebe zur Einfachheit.“

Bild und Text aus: https://www.kneippbund.de/

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